Gemeinde Teutschenthal
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Ortschaft Zscherben

Geschichtliches

Die Ortschaft Zscherben gehört bereits seit 2005 zur Einheitsgemeinde Teutschenthal.

Neolithische und eisenzeitliche Funde belegen eine phasenweise vorgeschichtliche Besiedlung der Gemarkung. Die schriftliche Ersterwähnung des Ortes findet sich in der Chronik des Merseburger Bischofs Thietmar von 1012/1018. Darin wird vom Tod des Magdeburger Erzbischofs Adalbert berichtet, welcher am 20. Juni 981 auf einer Durchreise hinter dem Dorf „Crimini“ - für Zscherben - auf dem Pferd zusammengebrochen war und kurz darauf verstarb. Das slawische „Scirwene“ - ebenfalls für Zscherben - wird in einer weiteren Urkunde aus dem Jahr 1182 als „Scirewin“ genannt. Erzbischof Wichmann bestätigte hier dem Kloster Neuwerk bei Halle Rechte und Besitzungen im Ort. Über Scirbina, Zerbine, Zerbin, Scherbin formte sich schließlich der Ortsname Zscherben.

Die St.-Cyriacus-Kirche in der Ortsmitte mit ihrem spätmittelalterlichen Schiff und dem barocken Turm ist das älteste erhaltene Gebäude des Dorfes. Bei dem auf der Südseite eingemauerten „Reiterstein“ handelt es sich wahrscheinlich um einen romanischer Grabstein, welcher auf einen älteren Vorgängerbau hindeutet. Vermutlich geht die Kirche auf eine Gründung des Kloster Memleben zurück, welches ebenfalls im Dorf über zahlreiche Güter verfügte und hier auch einen Wirtschaftshof unterhielt. Die Klostergüter wurden 1250 an den Deutschen Orden St. Kunigunde in Halle verkauft. Zu dieser Zeit bogen daneben auch das Peterskloster- sowie das Domkapitel Merseburg Einnahmen aus Ländereien im und um den Ort.

Nachdem im 14. Jahrhundert die Edlen von Nordhausen die Herrschaft über das gesamte Dorf mit all seinen Einwohnern sowie die Gerichtsbarkeit über Hals und Hand innehatten, gingen diese Rechte und Güter an die Herren von Burkersroda über. Diese wiederum verkauften die Zscherbener Besitzungen 1463 an den Erzbischof Friedrich von Magdeburg weiter, der den Ort an das Amt Giebichenstein übertrug.

Im Dreißigjährigen Krieg 1636 und 1639 plünderten schwedische Truppen unter Führung Johan Banér das Dorf. Dabei wurden auch die Kirchenglocken gestohlen. Gleich mehrere verheerende Feuersbrünste suchten Zscherben im 18. Jahrhundert heim. Der größten Brandkatastrophe im Jahr 1750 fiel dabei fast der gesamte Ort zum Opfer.

Mit dem Braunkohlenbergbau waren zahlreiche Gruben und Teerschwelereien um Zscherben herum entstanden. 1864 erhielt der Ort zudem Anschluss an die Eisenbahnstrecke zwischen Halle und Kassel. Damit verbunden steigerte sich die Einwohnerzahl innerhalb von 100 Jahren von 191 im Jahr 1785 auf 814 im Jahr 1885. Bis 1912 stieg diese Zahl nochmals auf 1157 Einwohner an.

Mit dem Einmarsch einer Einheit der 104. US Infanterie Division – genannt die „Timberwölfe“ – am 14. April 1945 endete für die Zscherbener der Zweite Weltkrieg. Der Moment der Einnahme wurde durch den Armee-Kameramann Miller filmisch festgehalten (siehe: www.youtube.com, „Als der Krieg nach Deutschland kam - Teil 4 Das Treffen an der Elbe“, ab Minute 4:35).

 

Ortsbürgermeister:

Herr Michalski

Sprechzeit:

jeden letzten Freitag im Monat 16:00 - 18:00 Uhr
im Gerätehaus der FF Zscherben, Angersdorfer Str. 9, OT Zscherben

Telefon:

0176 / 70 72 38 09

Ortschaftsräte

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Wellner, Lars
Alte Bennstedter Str. 15
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Kästner, Jeanette
Hauptstr. 20
OT Zscherben