Grundschüler besuchen das Verwaltungsgebäude: Ein Blick hinter die Kulissen der Gemeindearbeit
Aufgeteilt in zwei Gruppen besuchten am 6. und 13. Mai insgesamt 25 Kinder der 3. Klasse der Grundschule Teutschenthal die Gemeindeverwaltung Teutschenthal. Bei strahlendem Sonnenschein wurden sie direkt vor dem Verwaltungsgebäude von Bürgermeister Tilo Eigendorf herzlich begrüßt – die Stimmung war bestens.
Kaum durch die Tür getreten, hieß es erstmal: „Pssst – heute ist Sprechtag!“ Also marschierten die Kinder im Gänsemarsch ganz leise durch den Wartebereich, bis sie schließlich im feierlichen Trausaal des Standesamts Platz nahmen – sonst heiraten hier Menschen, heute lernten hier Kinder.
(Foto: Gemeinde Teutschenthal)
Im Trausaal erklärte der Bürgermeister kindgerecht, was eine Gemeindeverwaltung eigentlich so macht – und das ist eine ganze Menge! Von Personalausweisen über Baugenehmigungen, Brandschutz bis hin zum Ordnungsamt wurde vieles verständlich und anschaulich erklärt. Besonders spannend war die Frage: „Wie wird man eigentlich Bürgermeister?“ – und nein, einfach nur laut „Ich will!“ rufen reicht nicht ganz. Wir leben in einer Demokratie und das bedeutet, man muss gewählt werden. Ähnlich wie vorm Traualtar – aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Mit großer Neugier stellten die Kinder viele Fragen. Eine davon: „Darf die Gemeinde einfach entscheiden, wo ein Zebrastreifen hinkommt?“ Gute Frage! Herr Eigendorf erklärte, dass so etwas nicht ganz so einfach ist. Die Gemeinde kann nicht einfach mit Pinsel und Farbe loslegen – da müssen auch die Straßenverkehrsbehörde und die Polizei mitreden. Einige Kinder schauten überrascht – so kompliziert hatten sie sich das nicht vorgestellt.
Nach etwa 45 Minuten voller spannender Infos, lustiger Momente und kluger Fragen ging es weiter ins Büro des Bürgermeisters. Dort zeigte Herr Eigendorf auf einer großen Magnetkarte, welche sieben Orte zur Gemeinde Teutschenthal gehören – „Ganz schön groß!“, meinten die Kinder beeindruckt.
(Foto: Gemeinde Teutschenthal)
Und dann wurde es nochmal richtig bunt: Der Bürgermeister erklärte das Straßennetz und was es mit den blauen, gelben, orangefarbenen und weißen Straßen auf sich hat. Dabei erfuhren die Kinder auch, dass nicht jede Straße der Gemeinde gehört – und deshalb kann man eben nicht einfach alles alleine entscheiden. „Wenn wir das einfach machen würden“, erklärte Herr Eigendorf schmunzelnd, „dann sagt der Landkreis Saalekreis ganz schnell: Halt, stopp, das ist unsere Straße! Hier reden wir mit!“
Zum Abschluss durften die Kinder dem Bürgermeister noch ihre brennendste Frage stellen: „Was macht ein Bürgermeister eigentlich so den ganzen Tag lang?“ Die Antwort: Viel mit den Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen sowie Verbänden reden, viel zuhören, viele Entscheidungen treffen – und ständig zwischen Gesprächen, Sitzungen und neuen Ideen hin- und herwechseln. Kurz gesagt: Langeweile kommt da nicht auf.
Nach über einer Stunde verließen die Kinder das Verwaltungsgebäude mit vielen neuen Eindrücken, spannenden Antworten und einem besseren Verständnis dafür, wie ihre Gemeinde funktioniert – und wer weiß, vielleicht war unter ihnen sogar ein zukünftiger Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin dabei! Wir dürfen gespannt sein.