Glasfasernetz für Teutschenthal und Ortsteile
Werte Mitbürgerinnen und Mitbürger,
kaum eine Entwicklung der letzten Jahre hat so große Auswirkungen auf alle unsere Lebensbereiche genommen, wie das Internet. Unser Gemeindegebiet ist derzeit mit dem sogenannten Vectoring (VDSL) versorgt, was einer Bandbreite von bis zu 250 Mbit/s entspricht. Die Strecken zum grauen Verteilerkasten sind zum Teil schon auf Glasfaser umgestellt. Jedoch basiert die „letzte Meile“ vom Kasten zum Haus bzw. zur Wohnung auf dem herkömmlichen Kupfernetz. Aufgrund der Dämpfung der Kupferleitung und dem einhergehenden Leistungsverlust mit zunehmender Leitungslänge, erhält der Großteil der Endkunden eine geringere Bandbreite als beworben und gedacht.
Gehen wir einmal 10 Jahre zurück. Damals lag die Versorgung bei ca. 1 Mbit/s. Eine Versorgung, die heute einen Aufschrei in unserer digitalisierten Welt hervorruft. Heute liegt die Messlatte der Förderprogramme bereits bei 30 Mbit/s, was bedeutet, dass sich der Bedarf in nicht einmal 10 Jahren verdreißigfacht hat. Experten gehen davon aus, dass diese Entwicklung ungebremst so weitergeht und sich der Bedarf alle zwei Jahre verdoppeln wird. Dies bedeutet, dass in 10 Jahren eine Versorgung von mindestens 900 Mbit/s als Standard anzusehen wäre.
Wir werden in naher Zukunft immer schnellere und leistungsfähigere Internetanbindungen benötigen, um die stetig steigenden Datenmengen überhaupt noch verarbeiten zu können. Beispielhaft sei hier genannt die Digitalisierung der gesamten Verwaltung, welche auf rechtlichen Grundlagen wie dem Informationszugangsgesetz (IZG LSA) fußt oder auch der Digitalpakt Schule. Dieser beinhaltet, digitale Lehr- und Lernmethoden künftig in den Schulalltag zu integrieren.
Telekommunikation ist Daseinsvorsorge. Sie wird so wichtig werden, wie ein funktionierendes Wasserleitungsnetz und Stromtrassen. Davon bin ich zutiefst überzeugt!
Heute schon an Morgen denken – lassen Sie uns gemeinsam die erste Gemeinde in Sachsen-Anhalt mit dem Zukunftsnetz sein!
Der Autobahnanschluss an der BAB 143 bedeutet für uns nicht nur eine Verbindung zur A 14 und A 38 sondern steigert das Interesse der Unternehmen an unserem Ort. Ein großer Mehrwert und wichtiger Standortfaktor für jede Firma, die sich bei uns niederlassen möchte, ist die anliegende Bandbreite. Aber auch in der Freizeitgestaltung werden schnelle und konstante Datenleistungen immer wichtiger, gerade in der Zeit der Youtuber, Influencer oder bei der Nutzung der Streamingdienste. Perspektivisch wird die herkömmliche Art der Telefonie nur noch über das Internet möglich sein, sodass wir um eine Umstellung nicht herumkommen.
Es ist Zeit nach vorn zu schauen und die Möglichkeit zu ergreifen, um in Teutschenthal mit nahezu all seinen Ortschaften ein zukunftsträchtiges Glasfasernetz zu schaffen. Hierzu hat die Gemeinde nach ausführlichen Information des Gemeinderates einem Kooperationsvertrag mit Deutsche Glasfaser zugestimmt. Mit Deutsche Glasfaser haben wir den Marktführer für Glasfaser-Direktanschlüsse an unserer Seite. Das Unternehmen hat es sich zur Aufgabe gemacht, die ländlichen Regionen Deutschlands mit einem zukunftsfähigen Netz auszubauen und realisierte schon über 630.000 Anschlüsse, davon rund 22.000 Anschlüsse im Landkreis Leipzig (u.a. Großpösna und Brandis) und Nordsachsen (Bad Düben).
Bei einem neu verlegten Glasfasernetz wird komplett auf eine Kupferleitung verzichtet. Auf der sogenannten „Letzten Meile“ vom Verteilerkasten zu Ihrem Haus bzw. Ihrer Wohnung wird ebenso Glasfaser verlegt, sodass keine Geschwindigkeitseinbußen zu verzeichnen sind. Sofern ein entsprechender Bedarf besteht, wäre es über ein Glasfasernetz auch problemlos möglich, 10.000 Mbit/s als Versorgung anzubieten.
Der Zeitraum der Nachfragebündelung für einen möglichen Glasfaserausbau begann am 21.03.2020 und endet zum 15.06.2020. Bis zu diesem Zeitpunkt müssen sich 40% der Bürgerinnen und Bürger für einen eigenen Glasfaseranschluss entscheiden.
Sollte diese Hürde nicht genommen werden, ist das Unternehmen nicht zum Ausbau des neuen Netzes verpflichtet. Es würde sich in diesem Falle nichts in unserem Ort ändern und für die Versorgung würden weiterhin die bestehenden Leitungen genutzt werden.
Selbst wenn vielen Bürgerinnen und Bürgern eine Bandbreite von 16 bis 50 Mbit/s derzeit noch ausreichend erscheint, der Bedarf wird sich in den kommenden Jahren stark verändern, sowohl im privaten als auch im wirtschaftlichen Bereich.
Nachfolgend möchte ich Ihnen aufzeigen, warum sich die Betrachtung der Thematik für jeden Wohnungseigentümer und Mieter lohnt:
Ein Aspekt sind die Hausanschlusskosten. Dies sind die Kosten der Glasfaserleitung vom Gehweg über das Grundstück bis ins Haus. Jene Hausanschlusskosten, welche sonst im höheren dreistelligen Bereich liegen, sind in der Bündelungsphase bis 15.06.2020 bei Deutsche Glasfaser kostenfrei. Ein weiterer nicht zu verachtender Aspekt ist, dass das Grundstück grundsätzlich über eine Glasfaseranbindung verfügen würde und somit für die Zukunftstechnologie gerüstet ist. Ganz gleich ob der Eigentümer den Anschluss nutzt oder auch nicht. Nicht zuletzt würde die Immobilie mit einem Glasfaseranschluss eine nachweisliche Wertsteigerung erfahren.
Alle Haushalte, die in dem vorgesehenen Ausbaugebiet liegen, erhalten in den nächsten Wochen Informationsmaterial von Deutsche Glasfaser. Eine Anlaufstelle bietet Ihnen die Firma Euronics Runge, Friedrich-Henze-Str. 2A, 06179 Teutschenthal, zu den bekannten Öffnungszeiten.
Ich freue mich auf Ihr reges Interesse. Lassen Sie uns gemeinsam dieses Projekt meistern und einen wichtigen Schritt Richtung „erste Glasfaser-Gemeinde Sachsen-Anhalts“ gehen. Als Bürgermeister wie auch als Privatperson werde ich die gemeindeeigenen Liegenschaften sowie auch meinen Wohnsitz mit einem leistungsstarken Glasfaseranschluss ausstatten.
Ihr Bürgermeister
Tilo Eigendorf